In Muneville-le-Bingard (Normandie) geboren, wurde der Weltpriester Petrus-Adrian
Toulorge im Dezember 1782 Kaplan von Doville. Dort erlebte er den großen
Eifer seines Prämonstratenser-Pfarrers Jacques-François Le Canut,
mit dem er öfter in der Prämonstratenser-Abtei Blanchelande zu Gast
war. Begeistert vom Ideal des hl. Norbert trat Petrus-Adrian dort ein. Nach
der Verabschiedung der Zivilverfassung für den Klerus übte der Chorherr
seinen Dienst in den umliegenden Pfarreien aus. Als er vom Gesetz des 26. August
1792 hörte, das alle Priester, die ein öffentliches Amt ausüben
und den Eid auf die Revolutionsverfassung nicht geleistet hatten, zur Deportation
verdammte, glaubte er sich davon betroffen und beschloss, auf die englische
Insel Jersey auszuwandern. Als er dort seinen Irrtum bemerkte, fuhr er bei erster
Gelegenheit zurück und übte seinen seelsorglichen Dienst im Geheimen
weiter aus. Im September 1793 wurde Petrus-Adrian festgenommen und verurteilt.
Das Tribunal war von seinem kurzen Aufenthalt in Jersey überzeugt, aber
besaß dafür keinen Beweis. Nach einigem Zögern beschloss er
trotz Gefahr für sein Leben, die ganze Wahrheit zu sagen - im Wissen, dass
er letztlich als katholischer Priester verfolgt war. Die Nacht vor seinem Tod
schrieb er drei beeindruckende Briefe; einer endet mit den Worten: „Ich
wünsche dir Gottes Segen. Am Vorabend meines Martyriums.“ Petrus-Adrian
Toulorge starb am 13. Oktober 1793 in Coutances unter der Guillotine und wurde
schon bald als „Märtyrer der Wahrheit“ verehrt.
Reliquien: keine vorhanden
Seligsprechung: 29.4.2012 durch Benedikt XVI.
Darstellung: als Prämonstratenser, mit Guillotine und Evangelienbuch.