Liturgische Hilfen zum Gedenktag des hl. Gottfried
Vorschläge für Mess-Einführungen, zur Auswahl:
- Begeistert vom hl. Norbert
Im November 1121 kommt es zu einer folgenreichen Begegnung zwischen den beiden
Grafensöhnen Gottfried und Otto von Cappenberg sowie Norbert von Xanten,
der in Köln predigte. Die beiden waren vom apostolischen Leben begeistert,
das der Mann Gottes durch Wort und Werk bezeugte. Der Funke sprang über!
Gottfried, gerade erst mit Jutta von Arnsberg verheiratet, beschloss, den
ganzen Besitz dem gerade entstehenden Prämonstratenser-Orden zu übergeben
und trat selbst als Novize in Cappenberg ein. Die Begeisterung für den
Ordensgründer blieb vorerst ungebrochen: Gottfried folgte Norbert nach
Prémontré und später nach Magdeburg, wo er die Aufsicht
über die deutschen Klöster erhielt. – Wie steht es mit unserer
Berufung, mit unserem Eifer für die Sache des Herrn in den Fußstapfen
des hl. Norbert?
- Unbeugsam, aber geduldig in seinem Vorhaben
Manchmal können familiäre Rücksichtnahmen hart sein... So jedenfalls
war es schon Anfang des 12. Jh. bei Gottfried von Cappenberg, der, begeistert
vom hl. Norbert, seine Burg in ein Kloster umwandeln wollte. Wenn da nicht
seine Geschwister Otto, Beatrix und Gerberga, seine Frau Jutta und vor allem
der mächtige Schwiegervater Friedrich von Arnsberg gewesen wären:
Dieser belagerte sogar die Stammburg, ohne jedoch Gottfrieds Entschluss ändern
zu können. Am 31. Mai 1122 übergab dieser Norbert seinen gesamten
Besitz: So kam es zur ersten Niederlassung des Prämonstratenser-Ordens
in Deutschland. Nach dem Tod des Schwiegervaters traten schließlich
Gottfried samt Frau und Bruder dem neuen Orden bei. – Eine nur auf den
ersten Blick ferne Geschichte, denn auch heute wollen viele auf unsere Entscheidungen
Einfluss nehmen. Beten wir um die Kraft des hl. Geistes, dass wir unserer
inneren Stimme folgen können.
- Besorgt um Arme und Kranke
Die Menschwerdung Gottes, die wir vor wenigen Wochen gefeiert haben, hat Konsequenzen,
denn Gott sieht die Welt mit den Augen eines Kindes, von unten her. Diesen
Perspektivenwechsel hat der hl. Gottfried von Cappenberg, dessen wir heute
gedenken, in seinem Leben selbst vollzogen: Einst ein einflussreicher, begüterter
Graf, der am Heerzug gegen die Stadt Münster teilnahm und sie erstürmte,
schenkte 1122 all seinen Besitz dem hl. Norbert, trat selbst 1124 als Novize
in den Prämonstratenser-Orden ein und diente in großer Demut den
Geringsten: In Cappenberg hatte er ein Spital für Arme, Kranke und Notleidende
errichtet. – Lernen wir von Gottfried den Perspektivenwechsel: Seine
Krone liegt vor der Krippe.
- Kindermesse: Krone vor Krippe
Vor kurzem habe ich ein Bild gesehen, auf dem knien viele Heilige in weißen
Gewändern vor der Krippe mit dem Jesuskind. Einer davon hat seine Krone
abgenommen und vor die Krippe gelegt: Es ist der hl. Gottfried von Cappenberg,
der seine ganze Burg dem Prämonstratenser-Orden geschenkt hat und dann
selber ins Kloster eintrat. Das Zeichen für seine ehemalige Macht, die
goldene Krone, schenkt er nun Jesus. Eben erst haben wir Weihnachten gefeiert:
Jesus wird für uns geboren. Voll Freude haben die Könige aus dem
Morgenland und der hl. Gottfried dem Jesuskind Geschenke gemacht. –
Auch wir wollen ihm in dieser Feier etwas schenken: Wir wollen ganz dabei
sein, wenn wir sein Wort hören und Eucharistie feiern, wenn wir gut mitsingen
und beten...